Kinder sind ein Segen, aber studierende Eltern stehen vor besonders schwierigen Herausforderungen - mit der richtigen Planung lassen sich die Herausforderungen aber leicht nehmen.
Eine große Doppelbelastung stellt in diesem Zusammenhang die Aufnahme und das Vollziehen eines Studiums dar. Denn Zeit und Geld müssen nicht nur für Kinder sondern auch für den Studierenden äußerst penibel kalkuliert werden. Dennoch gibt es keinen Grund für dich, aufgrund des Elterndaseins auf dein Wunschstudium zu verzichten. Neben Organisationsfähigkeit, Durchhaltewillen und Ehrgeiz müssen angehende Studenten mit Kindern wissen, welches Studienmodell für sie das geeignete ist und welche finanziellen Hilfen diesen zustehen .
Studieren vor Ort: Das Präsenzstudium
Die meisten angehenden Akademiker schreiben sich vor Ort in die Universität ein und besuchen dort regelmäßig Vorlesungen, Übungen und Seminare. Dabei müssen Eltern bedenken, dass ein solches Präsenzstudium auch tatsächlich ein Präsenzstudium ist. Das heißt, bei einem Vollzeitstudium können für dich in sehr arbeitsreichen Phasen bis zu vierzig Stunden pro Woche in der Bildungsstätte anfallen. Bei vielen Veranstaltungen herrscht Anwesenheitspflicht. Studierende Eltern, von denen es in Deutschland geschätzte 160.000 gibt, müssen für ihre Kinder in diesem Studienmodell eine verantwortungsbewusste Betreuung organisieren, die so flexibel ist, wie es das Studium verlangt. Denn obwohl es einige Ausnahmen gibt, können Kinder nicht immer mit in den Hörsaal genommen werden. In einem Teilzeitstudium müssen Eltern weniger Betreuungszeiten einplanen, das Erreichen des Studienziels verzögert sich allerdings.
Die gute Nachricht für Vollzeitstudenten mit Kind ist: Inzwischen finden sich Universitäten, die eine hauseigene Kinderbetreuung anbieten. Der große Vorteil solcher Universitäten ist, dass studierende Eltern unabhängig von staatlichen oder privaten Kinderbetreuungsangeboten sind, die häufig weniger flexibel oder teurer sind. Die Betreuung ist dort individuell auf die studierenden Eltern zugeschnitten und findet in Kinderkrippen, Kindergärten oder bei Tageseltern statt. Der Nachteil: Es sind noch zu wenige Betreuungsplätze vorhanden, wie zum Beispiel an der Uni Darmstadt.
Bevor sich Eltern einschreiben, lohnt sich der Vergleich verschiedener Hochschulen. Mögliche Extras für Eltern mit Kind sind neben der Kinderbetreuung:
- Günstiger Wohnheimplatz inklusive Kinderzimmer
- Kindermenüs in der Mensa zum Studententarif
- universitäre Beratungsstellen
Das Fernstudium als Alternative
Viele Eltern möchten ihr Kind nicht täglich für mehrere Stunden weggeben, sondern sich hauptsächlich selbst kümmern. Auch Zusatzkosten für die regelmäßige Betreuung können schnell dein Studienbudget sprengen und damit das Erreichen des Studienziels gefährden. Bei einemFernstudium wird von Zuhause aus studiert, Eltern können ihr Kind währenddessen selbst betreuen. Alles, was die Studenten benötigen, ist eine Postadresse und im Idealfall Telefon und Internet. Fernuniversitäten verlangen anders als Präsenzuniversitäten nur wenige Besuche vor Ort. Nur für Klausuren und einzelne andere Veranstaltungen musst du anreisen. Für dich könnte es allein aus Gründen der Flexibilität eine enorme Erleichterung sein, diese Studienvariante zu wählen.
Allerdings bringt ein Fernstudium nicht nur Vorteile mit sich. Denn für die Teilnahme müssen Studenten entsprechende Gebühren entrichten, die in ihrer Höhe stark von Institut zu Institut variieren. Auf der anderen Seite sparen sie Studienbeiträge und/oder Studiengebühren, die bei den Präsenzuniversitäten gezahlt werden müssen. Hinzu kommen auch nicht zu unterschätzende mögliche Kosten für An- und Abfahrten, Kinderbetreuung sowie Hotelübernachtungen im Rahmen der Prüfungen. Zudem sind Fernstudenten durch fehlende Direktkontakte zu Hochschulmitarbeitern und Kommilitonen eingeschränkt, denn das für viele Karrieren nötige "Networking" ist auf diesem Wege nur eingeschränkt möglich.
Das Studium meistern
Studieren mit Kind ist heute für viele Studenten gelebter Alltag, aber angehende Akademiker sollten unbedingt das Für und Wider der Verschiedenen Studienvarianten abwägen. Schaut bei der Wahl der Bildungsstätte genau hin, welche Rechte und Pflichten ihr mit der Immatrikulation erwerben. Nicht vergessen dürfen Eltern das Kapitel Studienfinanzierung . Darüber hinaus bieten viele Stiftungen "Studenten-mit-Kind-Stipendien" an. Wenn das Geld trotzdem nicht reicht, besteht auch die Möglichkeit, einen Studienkredit zu beantragen.
Eric W. (30) Medienwissenschaftler
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