Präsentationen gehören zum festen Bestandteil des Studiums - Vorträge und Pitches sind Teil der Berufswelt. Wer dabei Sprechangst bei Reden vor großen Gruppen hat, muss deshalb die Flinte aber nicht ins Korn werfen. Es gibt hilfreiche Tipps, mit denen du deine Sprechangst nicht nur in den Griff bekommen kannst - sondern auch gekonnt nutzen kannst.
1. Mach dir selbst klar: Sprechangst ist menschlich!
So wie es keinen guten Schauspieler ohne Lampenfieber gibt, so hat auch jeder große Rhetor einmal klein angefangen. Die Angst vor großem Publikum ist etwas ganz Natürliches und man kann sie auch ganz bewusst aufgreifen. Viele große Redner tun genau dies. Wenn Du bei Reden vor großen Menschenmengen zunächst Angst hast, bist Du in guter Gesellschaft.
2. Gehe offen mit eigenen Ängsten um
Ein offener Umgang mit eigenen Ängsten ist die halbe Miete. Dies ist ein allgemeiner Grundsatz und gilt bei Redeangst ganz besonders. Wer seine eigene Nervosität offen anspricht, macht damit Sympathiepunkte bei seinem Publikum. Der Redner sagt auf diese Weise nicht nur, dass er ein Problem anspricht, dass viele aus dem Publikum selbst kennen. Dadurch dass er in der Lage ist, es anzusprechen, zeigt er einerseits eine besondere Stärke und weckt andererseits Empathie beim Publikum.
3. Bereite Deine Rede gut vor
Eine gute Vorbereitung auf die Rede mildert deine Angst. Wer etwas zu erzählen hat und weiß, wie man das auch unterhaltsam machen kann, muss um die Gunst seines Publikums nicht fürchten. Zugleich empfiehlt es sich, sich nicht zu strikt an das eigene Skript zu halten. Spontanität und Lebendigkeit wirken auf deine Zuhörer oft mehr, als das Herunterbeten deiner Präsentation. Über eine Rede, die strukturiert ist, aber auch unterhaltsame Anekdoten einstreut, freut sich die Zuhörerschaft. Wer so etwas Gutes vorbereitet hat, dem verzeiht man es notfalls auch, wenn er einmal kurz den Fadenverlieren sollte.
4. Bereite Dich gut auf Dein Publikum vor
Der zweite Teil einer guten Redevorbereitung ist die gezielte Vorbereitung auf das Publikum. In seinem Taschenbuch über die Rhetorik hat Wolfgang Mentzel ganz richtig festgehalten: "Die wichtigste Aufgabe des Redners ist, sich bestmöglich auf sein Publikum einzustellen." Sein empfehlenswerter kleiner Ratgeber ( via Haufe ) zeigt, wie man das macht.
5. Durchschreite während deiner Präsentation den Raum
Körperliche Bewegung senkt die Nervosität. Deshalb lohnt es sich, während des Vortrags oder der Präsentation nicht starr auf dem Stuhl zu sitzen, sondern sich ein wenig zu bewegen. Mit jeder Geste bewegt man sich dabei auch von seiner Sprechangst weg. Jeder Schritt durch den Raum ist auch ein Schritt auf einen souveränen Vortrag hin. Doch Vorsicht: ständiges Hin- und Herlaufen macht den Zuhörer nervös, deshalb versuche nicht andauernd durch den Raum zu laufen, sondern beweg dich natürlich. Dann brauchst du dir auch keine Gedanken darüber machen, ob die aktuelle Körperhaltung die perfekte Redehaltung ist. Auf diese Weise nimmt man als Redner den Raum für sich ein.
6. Leg Dir Leitplanken und Eisbrecher zurecht
Wenn man für einen Vortrag Leitplanken und Eisbrecher vorbereitet, kann eigentlich nichts passieren. Leitplanken bieten die wesentliche Struktur. Man kann sie sich auf kleinen Karteikärtchen notieren. Auf diese Weise gerät man nicht aus dem Konzept und hat im Ernstfall einen kleinen Souffleur. Eisbrecher wiederum sind kleine Geschichten oder Anekdoten, die das Eis zum Publikum auf unterhaltsame Art und Weise brechen. Sie sorgen für eine entspannte Atmosphäre und dafür, dass man das Publikum zu seinen Gunsten vereinnahmen kann.
7. Halte eine kleine Flasche Wasser für Dich bereit!
Eine Flasche Wasser ist das kleine Helferlein für jeden Vortragenden. Mit ihrem Inhalt sorgt sie dafür, dass man stimmliche Probleme mit einem kleinen Schluck bewältigen kann. Aber sie hat auch noch einen weiteren Vorteil: Mit einem Schluck aus der Flasche gewinnt man im Notfall etwas Zeit, um kurz nachzudenken. So kann einem die Flasche eine kleine Verschnaufpause zur richtigen Zeit geben. Bei guter Vorbereitung wird man diese zwar nicht benötigen, aber es wirkt allemal, wenn man als Redner weiß, dass man bei Bedarf auf diese Möglichkeit zurückgreifen kann.
Paul R. (23) Student: Lehramt an der Uni Münster
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