STUDENTJOB BLOG

 

Das älteste kultivierte Getränk der Menschheit ist von einer erstaunlichen Komplexität und verbindet so unterschiedliche Felder wie Landwirtschaft, Handwerk und Wissenschaft. Kein Wunder also, wie viele Berufe sich rund um die gehaltvollen Tropfen etablieren konnten. Darunter sind nicht nur solche, die sich als studentischer Nebenverdienst eignen, sondern sogar als hochschulisches Hauptfach.

 

Weinbau und -produktion

Wenn du dir den „Weg des Weines“ wie einen Zeitstrahl vorstellst, dann liegen an dessen Anfang jene Jobs, bei denen es um die Erzeugung des Produkts selbst geht. Im Fokus steht dabei Wein aus Weintrauben. Doch ebenso existieren verschiedenste andere Obst- und Fruchtsorten, aus denen sich Weine herstellen lassen – das sei zumindest der Vollständigkeit halber erwähnt. Am Anfang der Wein-Zeitleiste stehen also primär landwirtschaftlich und verarbeitend geprägte Tätigkeiten im Fokus.

Winzer

Es ist vor allem der alternative Berufsname des Winzers, der schon genau verrät, worum es hier geht: Weinbauer. Diese Spezialisten bereiten die pflanzliche Grundlage und verarbeiten letztlich die Trauben bzw. andere Früchte. Es kommt ein bisschen auf den einzelnen Winzer bzw. sein genaues Tätigkeitsverhältnis an, was genau er macht. Im Mindestmaß gehören dazu jedoch die ersten der folgenden Tätigkeiten:

  • Die über das Jahr verteilten Arbeiten draußen im Weinberg zwischen Bodenbearbeitung, Rebschnitt und Ernte – fachsprachlich Lese genannt.

  • Die Weinlese selbst, verbunden mit Qualitätskontrolle und Sortieren der Trauben.

  • Das Keltern und die damit verbundenen Arbeiten im Kelterhaus – also das Pressen der Trauben, Einleiten der Gärung, Überwachung usw.

  • Die Arbeiten im Weinkeller (genannt Ausbau). Das ist alles, was nach Gärungsende, aber vor Abfüllung in Flaschen anfällt – sehr wichtig für die Qualität.

  • Die marktwirtschaftlichen Tätigkeiten zwischen den steuerlichen Angelegenheiten und der Preisgestaltung.

  • Das auf den Wein bzw. den Betrieb bezogene Marketing und der Verkauf.

Was auf einen Winzer zukommt, hängt nicht nur von der Größe des Weinguts ab, sondern auch davon, ob er selbstständig oder in einem Angestelltenverhältnis tätig ist. Bei letzterem ist ein Winzer eher nur für die ersten drei Aufgaben zuständig, weil es für alles andere Spezialisten gibt.

Zugangsvoraussetzungen: Jeder Weinbergbesitzer kann sich selbstständig machen. Üblicher ist jedoch eine dreijährige duale Berufsausbildung als Winzer. Einen Mindest-Bildungsabschluss gibt es nicht, aber mittlerweile überwiegen die Abiturienten

Weintechnologe bzw. Weinküfer

Der Begriff „Weinküfer“ ist etwas verwirrend, weil der Küfer eigentlich ein rein handwerklicher Beruf ist, den wir dir später noch genauer vorstellen werden. Daher nutzen wir den modernen Begriff „Weintechnologe“. In diesem Beruf geht es um eine Spezialisierung auf die Tätigkeiten nach der Weinlese. Der Weintechnologe setzt also dort an, wo die Trauben auf Qualität geprüft, zerkleinert und gepresst werden.

Im weiteren Verlauf kümmert er sich um die ganze Kellerarbeit, dank der aus dem Traubensaft ein Spitzenprodukt wird. In größeren Betrieben gibt es oft mehrere Weintechnologen, die dann von einem Weinmacher bzw. Kellermeister geführt werden. Das ist wiederum ein Beruf, der nur nach einer Meisterprüfung offensteht.

Zugangsvoraussetzungen: Dreijährige duale Berufsausbildung ohne vorgeschriebenen Mindest-Bildungsabschluss. Als Kellermeister abgeschlossene Berufsausbildung in einem Wein-Beruf.

Weinberghüter

Dieser Beruf ist recht selten geworden, muss aber erwähnt werden – schon, weil er sich recht gut mit einem Studium verbinden lässt. Der Weinberghüter ist derjenige, der die kostbaren Trauben vor ihren ärgsten Feinden schützt: hungrige Vögel. 

Nutzte er dazu einst hölzerne Ratschen oder das Knallen einer Peitschen, ist der Weinberghüter heute technischer unterwegs. Er betreibt dazu beispielsweise Vogelschrei-Systeme oder Knallgeneratoren. Ebenso bewegt er sich jedoch in Persona durch die Weinberge. Alles, um die Vögel auf- und abzuschrecken, aber ohne sie zu verletzen. 

Zugangsvoraussetzungen: Keine besonderen Voraussetzungen.

 

Handwerke und Techniken rund um den Wein

Den Wein herzustellen, darf mit Fug und Recht als Handwerk bezeichnet werden. Allerdings gibt es rund um den Rebensaft einige Berufe, die nicht direkt mit den Trauben zu tun haben, dafür aber Handwerk und Technik pur sind – und somit wiederum unverzichtbar für das ganze Wein-Business.

Kelterei-Techniker

Diese Berufsbezeichnung ist nicht offiziell. Sie fasst aber sehr gut zusammen, um was es geht: In einem modernen Winzerei- oder Kelterbetrieb sind verschiedene Maschinen, Anlagen usw. nötig, um die Trauben zu pressen, zu transportieren, sie umzupumpen oder zu filtrieren. In solchen Betrieben kann es erstaunlich technisch zugehen.

Für all diese Systeme gibt es spezialisierte Hersteller und Händler. Allerdings sind die Maschinen nicht unfehlbar. Geht etwas kaputt, müssen Servicetechniker zu den Betrieben fahren und das Problem beheben. Diese Profis könnte man aufgrund des Job-Schwerpunkts Kelterei-Techniker nennen.

Zugangsvoraussetzungen: Üblicherweise abgeschlossene technische Ausbildung, etwa Mechatroniker, Anlagenmechaniker etc.

Küfer, Böttcher, Fassbinder

Dieser Job kennt viele verschiedene regionale Bezeichnungen. Immer geht es dabei um eine traditionelle Handwerkskunst: Die Herstellung von Fässern, Eimern, Schöpfen und ähnlichen Behältern für die Winzerei – stets aus Holz – ist einer der der ältesten Handwerksberufe. Gefertigt werden die Fässer meist aus Dauben, also brettartigen Holzstücken. Sie werden bewusst ausgewählt, denn sie dienen als Werkstoff und Geschmackstoff (dazu später mehr) gleichermaßen – und machen das Fass zu mehr als einer bloßen Transportmöglichkeit für Flüssigkeiten.

Fast wäre dieser Beruf ausgestorben. Denn obwohl Wein über Jahrtausende hinweg erfolgreich mit solchen Behältern bewegt und darin gelagert wurde, sah es ab den 1950ern schlecht aus. Damals hielten in sämtlichen Weinregionen Behälter aus Aluminium und Edelstahl Einzug, teilweise auch aus Kunststoff. All diese Materialien waren einfacher im Umgang (etwa bei der Reinigung), geschmacksneutral und obendrein schneller herzustellen und selbst unter schlechten Bedingungen haltbar. 

Dabei waren Fässer für Wein (und Bier) damals schon „letzte Refugien“ dieses Handwerks. Bereits seit etwa 1900 wurde es schon in vielen anderen Bereichen durch metallische Industriegefäße bedrängt. Deswegen wäre der Beruf des Küfers beinahe den gleichen Weg gegangen, den derjenige des Schröters Anfang des 20. Jahrhunderts gehen musste, nachdem sich die Weinpumpe samt Schläuchen immer mehr durchsetzte: der Weg in die Vergessenheit. 

Dass es heute noch – oder besser: wieder – Küfereibetriebe gibt, hängt einzig mit einer Rückbesinnung vieler Winzer und Kelterer, zudem Bierbrauer und nicht zuletzt Spirituosenbrenner zusammen. Ende des vergangenen Jahrtausends gab es ein ziemliches Revival der Holzfässer. Der Grund dafür bei der Weinherstellung:

  • Durch die Offenporigkeit lassen die Holzdauben minimale Mengen an Sauerstoff ins Fass. Das ist gut für die Reifung.

  • Das Holz gibt Tannine und Aromastoffe ab. Tannine konservieren, Aromastoffe geben dem Rebsaft eine eigene Note. 

Gerade dort, wo es nicht um billige Massenweine geht, setzt man deshalb bis heute gern auf Holzfässer, um ein insgesamt noch besseres Produkt herstellen zu können.

Zugangsvoraussetzungen: Üblicherweise dreijährige Berufsausbildung als Böttcher und Weinküfer. Letzterer ist etwas stärker im Keller in Aufstellung und Erhaltung der Fässer eingebunden. Mitunter Quereinstieg aus anderen Holzhandwerken.

 

Wein-Jobs in Gastronomie und Hotellerie

Bislang ging es darum, den Wein zu einem fertigen Produkt zu machen. Wenn er jedoch erst einmal auf Flaschen gezogen wurde, treten andere Berufe auf den Plan. Bei diesen geht es darum, die guten Tropfen an die Frau oder den Mann zu bringen. Hierbei geht es weniger „zupackend“ zu, dafür sind Wissen und Erfahrung absolut unabdingbar.

Sommelier

Es gibt wohl kaum einen anderen Beruf, der so sehr vom Nimbus des „ultimativen Weinkenners“ umweht wird wie derjenige des Sommeliers bzw. der Sommelière. Nur wenige würden diesen Job heute noch mit seinem alten deutschen Namen bezeichnen: Weinkellner – einfach, weil Sommelier einen ganz anderen Klang hat. 

Doch was genau macht ein solcher Profi? Die Sommelier-Union Deutschland e.V. beschreibt ihn als „Reiseleiter durch die Welt des Genusses“. Genauer gesagt, ist ein (Wein-)Sommelier jemand, der Kunden und Gäste (und Wirte) ungeachtet ihres Vorwissens in Sachen Wein umfassend beim Einkauf und der Weinauswahl beraten kann. Außerdem führt er Verkostungen durch, arbeitet eng mit der Küche zusammen, um zu den Speisefolgen passende Weine zu finden – und umgekehrt. Der Vergleich mit dem Reiseleiter ist deshalb durchaus passend: Ein echter Profi, der sich im Thema auskennt und deshalb sowohl seine Vorgesetzten als auch die Gäste beziehungsweise Kunden in sämtlichen Fragen beraten kann.

Wie groß das Vertrauen in diesen Berufsstand mittlerweile ist, kannst du an einer Tatsache erkennen: Nachdem der Sommelier jahrhundertelang nur mit Wein in Verbindung gebracht wurde, existieren mittlerweile spezialisierte Sommeliers ebenso für zahlreiche andere Genüsse von Bier über Mineralwasser bis hin zu Brot und Fisch. 

Zugangsvoraussetzungen: Prinzipiell keine bis auf Weinleidenschaft. Als „Sommelier“ darf sich jeder bezeichnen. Als „geprüfter Sommelier“ hingegen nur Personen, die eine öffentlich anerkannte Ausbildung durchlaufen haben. Dafür haben mehrere Industrie- und Handelskammern (IHK) spezielle Schulen aufgebaut. Ebenso gibt es Institute und Akademien, die solche Ausbildungen anbieten. Als Fernstudium dauert das in der Regel 14 Monate.

Weinhändler bzw. Weinmakler

Wohl gibt es Winzer(eien), die ihr Produkt komplett in Eigenregie an den Endkunden bringen. Das ist aber eher eine Ausnahme. Deutlich häufiger ist eine Zusammenarbeit mit (Zwischen-)Händlern – gerade bei den großen Betrieben. Das wäre also der klassische Weinhändler sowie der Weinmakler. Die Unterschiede zwischen beiden Berufen mögen marginal klingen, sind aber in der täglichen Praxis immens:

  • Weinmakler: Er ist sozusagen ein Mittelsmann zwischen den Erzeugern in Form der Winzer und den Abnehmern in Form der Weinhändler. Für Letztere trifft er beispielsweise eine Vorauswahl. Für Erstere hingegen stellt er die Kontakte zu den entsprechenden Händlern her. In der Eigenschaft ist er immer ein unabhängiger Dritter, der ebenso bei der Preisgestaltung und -verhandlung und dem Transport als Vermittler und Überwacher auftritt.

  • Weinhändler: Er ist im Grunde ein Distributor. Der Weinhändler sucht Weine entweder bei den Winzern oder Maklern aus, beschafft sie gemäß den Ansprüchen seiner Kunden (egal, ob Privatpersonen oder beispielsweise Gastronomien) und fungiert in diese Richtung als Verkäufer und mitunter als Lieferant.

Beides sind keine leichten Jobs. Nicht nur, weil es so viele unterschiedliche Rebsorten, Weinregionen, einzelne Weinlagen und Winzerbetriebe gibt. Sondern auch, weil jeder Jahrgang völlig anders ausfallen kann. 

Zugangsvoraussetzungen: Prinzipiell keine bis auf Weinleidenschaft. Allerdings ist eine Ausbildung im Weinbau oder als Sommelier praktisch zwingend nötig, um eine ausreichende berufliche Expertise mitzubringen. 

Weingastronom oder Weinhotelier

Wein steht aufgrund seiner Bedeutung schon längst auf einem Podest, auf dem er nicht mehr nur ein Getränk ist. Schon seit langer Zeit existieren deshalb verschiedene Gasthäuser, bei denen der Traubensaft der zentrale Mittelpunkt ist, um den sich alles andere dreht. 

Bei Weingasthäusern handelt es sich häufig um „Mischbetriebe“, die nicht selten in sehr enger Verbindung mit örtlichen Winzereien stehen oder sogar von diesen betrieben werden. In dieser Eigenschaft werden hier Weine und dazu passende Speisen serviert, zudem findet typischerweise ein Verkauf in gewissem Stil statt. 

Weinhotels greifen ebenfalls dieses Konzept auf. Sehr oft ergänzen sie es jedoch um einen „Erlebnisfaktor“, indem sie etwa Führungen anbieten, Weinproben oder zu Weinfesten besondere Events offerieren. Also nicht nur der reine Konsum, sondern aufgrund des Aufenthalts der Gäste über Nacht ein umfassenderes Erlebnis rund um den Wein.

Zugangsvoraussetzungen: Prinzipiell keine bis auf Weinleidenschaft. Mitunter werden einschlägige Ausbildungen im Hotel- und Gastro-Gewerbe verlangt. 

 

Wein in Wissenschaft und Bildung

Wer sich für Wein interessiert oder sogar eine regelrechte Leidenschaft dafür hegt, weiß sicherlich, wie hochkomplex und vielfältig dieses ganze Thema sein kann. Denn die vergorenen Trauben sind gleich für mehrere Fachgebiete interessant. Ebenso gibt es viele Weinliebhaber, die ihre Meinung zu Weinen zum Beruf gemacht haben.

Önologischer Forscher

Önologie ist der Fachbegriff für Wein- und Weinbauwissenschaft. Ein sehr vielschichtiges Feld, das sich unter anderem auf

  • Klimaforschung,

  • Biologie,

  • Gesetzgebung,

  • Physik,

  • Chemie,

  • Geschichte bzw. Archäologie

  • Tourismus,

  • Marketing,

  • Bodenkunde,

  • Pflanzenschutz und

  • Betriebswirtschaft

erstreckt. An mehreren land- und weinwirtschaftlichen Instituten wird in diese Richtung geforscht. Ebenso gibt es Ämter und ähnliche Stellen der öffentlichen Hand. Dazu kommen noch die Hochschulen, in denen die Weinwissenschaften nicht nur gelehrt, sondern ebenso weiterentwickelt werden.

So forscht beispielsweise das Institut für Wein- und Getränkewirtschaft der Hochschule Geisenheim derzeit an Vermarktungsstrategien für Öko-Weingüter im Rahmen eines ökologischen Tourismus‘. Gefördert wird das unter anderem durch das Bundeslandwirtschaftsministerium. 

Die Forschung am Wein ist vor allem deshalb relevant: In den wichtigen Weinanbaunationen ist der Rebsaft und alles drumherum ein enormer Wirtschaftsfaktor – aus verschiedenen Gründen. Tatsächlich gibt es sogar den Forschungsschwerpunkt Weinarchäologie. Da Wein schon seit so langer Zeit kultiviert wird, bietet das Nachverfolgen seiner Geschichte enorm vielfältige Erkenntnisse über frühere Kulturen – weit über das Getränk und seinen Anbau hinaus.

Zugangsvoraussetzungen: Entweder einschlägige Ausbildung und Erfahrung oder (häufiger) absolvierte Studiengänge zum Thema Wein, Lebensmittel oder einer der enthaltenen Schwerpunktwissenschaften. 

Weinkritiker und Weinjournalist

Wein wird auf der ganzen Welt getrunken und in zahlreichen Ländern angebaut. Außerdem kann er ziemlich hochpreisig sein. Für manchen ist er sogar eine eigene Kunst- oder Kulturform. Daher verwundert es kaum, dass es Menschen gibt, die ihren Lebensunterhalt damit bestreiten, Wein zu probieren, ihn zu kritisieren und ganz allgemein darüber zu schreiben. 

Vielfach kannst du dir das wie die Tätigkeit eines allgemeineren Gastronomiekritikers vorstellen. Man sitzt also nicht nur zuhause, probiert Weine und schreibt dann darüber. Man reist ebenso in die Anbaugebiete, portraitiert Winzer, Händler und Lokale, besucht wichtige Messen und andere Veranstaltungen. Typischerweise sind die meisten Profis dieser Zunft zwangsläufig gleichermaßen Kritiker und Journalisten. 

Hierbei handelt es sich jedoch um eine sehr kleine erlesene Gruppe von Experten. Zumindest unter denjenigen, die ihren Lebensunterhalt einzig durch diese Tätigkeit bestreiten können. Deutlich häufiger handelt es sich um eine Art Zubrot, die sich neben einem eigentlichen Beruf ergibt. Allerdings wäre das Schreiben über Weine, Weingasthäuser usw. beispielsweise ein toller (vielleicht sogar selbstständiger) Nebenjob neben deinem eigentlichen Studium. 

Zugangsvoraussetzungen: Prinzipiell keine, allerdings gibt es faktisch keine Chance ohne nachweisbares Fachwissen. Vielfach ist eine Sommelier-Ausbildung ein wichtiger Background. Ebenso eine journalistische Ausbildung – egal, ob als Studium oder Volontär.

 

Wein im Hörsaal

Das komplexe Thema Wein ist auch an mehreren Hochschulen in Form von unterschiedlichen Studiengängen vertreten:

  • Weinbau: Hierbei überwiegt der landwirtschaftlich-technische Part des Weines und der Führung eines dazugehörigen Betriebs. Ähnlich wie es bei der Landwirtschaft in Form der Agrarwissenschaften geschieht. Was die Inhalte anbelangt, erwartet dich eine praxisnahe Vorbereitung auf die Herausforderungen des Berufsalltags als Winzer – vom Anbau bis zum Vertrieb.

  • Önologie: Das Önologie-Studium ähnelt zwar dem für Weinbau. Es ist jedoch stärker theoretisch angelegt und geht in Richtung Biochemie, Molekularbiologie, Botanik und Phytomedizin. Vielfach werden allerdings Studiengänge angeboten, die ganz offiziell „Weinbau und Önologie“ heißen – teils mit Doppelabschluss.

  • Weinwirtschaft und (International) Wine Business: Das ist die Spezialvariante des BWL-Studiums, das sich nur mit dem Wirtschaftsfaktor Wein im großen und kleinen Maßstab befasst.

  • Weinmarketing und Management: Dazu zählen mehrere Studiengänge (teils alternativ als Wein-Technologie-Management bezeichnet), die sich mit Technik und Betriebswirtschaft der gesamten Weinbranche und der dahinterstehenden Wertschöpfungskette befassen.

  • Getränketechnologie: In diesem Studium spielt der Wein eine eher untergeordnete Rolle als eines von verschiedenen Getränken. Erneut handelt es sich um Studiengänge, die verschiedene Schwerpunkte entlang der Wertschöpfungskette setzen. Technisch-ingenieurswissenschaftliche Aspekte werden hierin ebenso vermittelt wie Naturwissenschaften, Recht und nicht zuletzt Betriebswirtschaft.

Einer der wahrscheinlich angenehmsten Nebeneffekte dieser Studiengänge: Du kommst tagtäglich in Berührung mit Wein – und das sogar kostenlos. Allerdings muss dir genau das bewusst sein: Es genügt definitiv nicht, wenn du einfach nur gerne Wein trinkst, aber dich sonst nicht so sehr darum kümmerst. Ein solches Studium ist der Grundstein für deinen beruflichen Werdegang. Somit solltest du dich für Wein und alles, wofür er steht, wirklich begeistern können.

 

Zusammengefasst

Für viele mag es nur ein alkoholisches Getränk sein. Allerdings ist Wein und alles, was hinter seinem Anbau und der Produktion steht, bei Weitem zu komplex und zu althergebracht, um es auf einen so einfachen Nenner herunterzubrechen. Dementsprechend haben sich daraus zahlreiche Berufs- und Forschungszweige entwickelt. 

Sofern in dir ein Weinliebhaber steckt, findest du fast immer einen Zugang der beruflichen Art – in eine Welt, die so faszinierend vielfältig ist, wie man es keinesfalls vermutet, wenn man eine Flasche entkorkt.

Teile diesen Artikel

Beliebte Beiträge