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Der Abschluss deines Studiums bedeutet nicht nur das Ende eines Kapitels, sondern öffnet den Weg zum ersten Traumjob. Dieser ist jedoch oft mit Herausforderungen gepflastert. Eine der wichtigsten Hürden ist das Vorstellungsgespräch. Es ist die Gelegenheit, potenzielle Arbeitgeber von deinen Fähigkeiten und deiner Persönlichkeit zu überzeugen. Doch wie bereitest du dich richtig vor?

Terminabsprache

Nachdem du die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten hast, ist die Terminabsprache der nächste wichtige Schritt. Antworte zügig und professionell auf die Einladung, bedanke dich und bestätige den vorgeschlagenen Termin. Sollte er nicht passen, schlage freundlich ein paar Alternativen vor. Achte darauf, dass deine Kommunikation klar und höflich ist, um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen. Notiere dir den Termin in deinem Kalender und stelle eine Erinnerung auf deinem Smartphone ein, damit du pünktlich zum Gespräch erscheinst.

Informationen über das Unternehmen und den Interviewpartner

Damit du gut auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet bist, solltest du sowohl das Unternehmen als auch den Interviewpartner etwas recherchieren. Beginne mit der
Unternehmenswebsite und informiere dich über die Geschichte, Mission, Werte und aktuellen Projekte der Firma. Schau dir auch die sozialen Medien und Pressemitteilungen an, um ein umfassendes Bild zu bekommen.

Wenn du weißt, wer dein Interviewpartner ist, recherchiere dessen beruflichen Hintergrund auf Plattformen wie LinkedIn. So kannst du gezielte Fragen stellen. Dadurch zeigst du echtes Interesse an der Position und dem Unternehmen. Zudem ist es hilfreich, dich über die Branche und aktuelle Entwicklungen zu belesen, um im Gespräch fundierte Antworten zu bieten.

Kleiderregeln für das Vorstellungsgespräch

Informiere dich über den Dresscode des Unternehmens und passe dein Outfit für das Vorstellungsgespräch an. In konservativen Branchen wie Finanzen oder Recht ist oft ein klassischer Anzug oder ein Kostüm angemessen, während in kreativeren Bereichen wie der Medien- oder Tech-Branche ein etwas lockererer, aber dennoch professioneller Look akzeptiert wird. Egal, ob Frau oder Mann und unabhängig von Branche, in der du dich bewirbst, gilt als Grundregel, dass dein Aussehen gepflegt, sauber und dem Anlass angemessen sein sollte. Denn ein zerknittertes Hemd oder eine schmutzige Anzugshose wird dir kaum Pluspunkte einbringen. 

Für Frauen kann ein gutsitzender Hosenanzug oder ein elegantes Kleid die richtige Wahl sein. Dabei sollten die Farben eher gedeckt und die Schnitte nicht zu extravagant sein. Ein klassisches Kostüm oder ein Hosenanzug in Schwarz, Grau oder Marineblau vermittelt Professionalität und Seriosität. Dezente Accessoires wie eine schlichte Halskette oder elegante Ohrringe runden das Outfit stilvoll ab. 

Bei der Wahl der passenden Schuhe wird es etwas kniffliger. Sie hängt stark davon ab, welchen Stil du wählst und welcher Dresscode als angemessen gilt. Denn dieser beeinflusst die Wahl der passenden Schuhe maßgeblich. Ob elegante Pumps, schlichte Ballerinas oder stilvolle Halbschuhe – sie müssen vor allem bequem sein, damit du sicher und selbstbewusst auftrittst. Achte daher darauf, dass deine Schuhe gut sitzen, die richtigen Proportionen haben und zum Gesamtlook passen.

Männer sollten auf einen klassischen Anzug in gedeckten Farben wie Dunkelblau, Grau oder Schwarz setzen. Ein gutsitzendes Hemd in Weiß oder Hellblau und eine dezente Krawatte vervollständigen den professionellen Look. Auch hier gilt: Die Kleidung sollte nicht zu eng und nicht zu weit sein, um einen gepflegten und kompetenten Eindruck zu hinterlassen.

Allgemeine Tipps:

  • Beschränke dich auf drei Farben. Dunkle Töne wie Schwarz, Grau und Blau machen einen seriösen Eindruck, während Violett und Gelb eher kreativ wirken.
  • Deine Kleidung sollte gut sitzen – weder zu weit noch zu eng.
  • Verzichte auf plakative Markenklamotten, um nicht von deiner Persönlichkeit abzulenken.
  • Trage nicht unbedingt das Outfit, das du auf deinem Bewerbungsfoto trägst.
  • Wähle Kleidung, in der du dich wohlfühlst.
  • Probiere mehrere Sachen aus, bevor du dich für ein Outfit entscheidest.

Strahle Selbstbewusstsein und Professionalität aus

Ein überzeugendes Auftreten im Vorstellungsgespräch hängt nicht nur von der Kleidung ab, sondern auch von deinem Verhalten und deiner Körpersprache. Übe vor dem Spiegel oder mit Freunden, wie du dich ruhig und selbstbewusst präsentierst. Achte auf eine aufrechte Haltung, Blickkontakt und eine freundliche, aber professionelle Ausstrahlung. Probiere verschiedene Situationen durch, um sicherzustellen, dass du in jeder Gesprächssituation seriös wirkst.

Deine Sitzhaltung ist auch wichtig – sitze aufrecht und lehne dich leicht nach vorne, um Interesse zu zeigen. Vermeide es, die Arme zu verschränken, da dies eher abwehrend wirkt. Stattdessen kannst du deine Hände locker auf den Tisch legen oder leicht gestikulieren, um deine Aussagen zu unterstreichen.

Gängige Interviewfragen

Das Vorstellungsgespräch ist eine Gelegenheit für den Arbeitgeber, mehr über deine Qualifikationen und Persönlichkeit zu erfahren. Es ist aber genauso deine Chance, das Unternehmen und die Position besser kennenzulernen. Eine gute Vorbereitung auf häufig gestellte Fragen hilft dir, selbstbewusst und überzeugend aufzutreten.

Eine der häufigsten und vielleicht wichtigsten Fragen ist: ¨Erzählen Sie mir etwas über sich selbst¨. Das klingt anfangs recht einfach, doch sie zu beantworten ist oft alles andere als leicht. Wenn der Arbeitgeber diese Frage stellt, möchte er mehr über deine Fähigkeiten und
deine Persönlichkeit erfahren.

Deshalb solltest du eine strukturierte und aussagekräftige Antwort geben. Beginne mit einem kurzen Überblick über deine Person und fasse deine Ausbildung, beruflichen Stationen und relevanten Erfahrungen zusammen. Gehe anschließend auf deine Fähigkeiten und Qualifikationen ein, die für die angestrebte Position wichtig sind.

Vergiss dabei nicht, relevante Soft Skills zu erwähnen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke oder Problemlösungsfähigkeiten und belege diese mit konkreten
Situationen, in denen du sie eingesetzt hast. Zum Schluss solltest du erläutern, was du willst. Du kannst deine beruflichen Ziele und Motivationen darlegen und erklären, warum du dich gerade für diese Position und dieses Unternehmen entschieden hast. Achte darauf, dass du nicht zu lange redest. Deine Antwort sollte zwischen zwei und fünf Minuten dauern. Damit das während des Vorstellungsgespräches klappt, ohne dass du auf die Uhr schaust, solltest du deine Antwort ein paar Mal im Voraus üben.

No-Gos:

  • zu viele Details
  • unstrukturierte Antworten
  • negative Kommentare über frühere Arbeitgeber oder Kollegen
  • Selbstüberschätzung
  • kein Fokus auf die ausgeschriebene Stelle

Wenn du all diese Sachen beachtest, bist du gut gerüstet, um diese Frage überzeugend zu beantworten und einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen. Jedoch solltest du deine Antwort nicht auswendig lernen – es muss natürlich klingen. 

Hier sind weitere beliebte Fragen, die in deinem Vorstellungsgespräch vorkommen können: 

Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Nenne drei Stärken, die für die Stelle relevant sind, und untermauere sie mit Beispielen. Bei den Schwächen wähle Eigenschaften, an denen du aktiv arbeitest, und beschreibe, wie du diese verbesserst. Vermeide Antworten wie „Meine größte Schwäche ist, dass ich ein Workaholic bin.“ Sei ehrlich und erkläre gegebenenfalls, wie du mit diesen umgehst.

Warum möchten Sie bei uns arbeiten?

Recherchiere das Unternehmen gründlich und finde spezifische Gründe, warum du dich für die Firma interessierst. Betone, wie deine Werte und Ziele mit denen des Unternehmens übereinstimmen.

Wie gehen Sie mit Stress oder Druck um?

Erzähle von Strategien, die dir helfen, unter Druck effektiv zu arbeiten. Gib hierfür gerne Beispiele aus der Praxis, da jeder Fall unterschiedlich ist und eine andere
Herangehensweise benötigt. Zeige, dass du selbst in stressigen Zeiten einen klaren Kopf bewahren kannst.

Was motiviert Sie, zur Arbeit zu kommen?

Denke über deine beruflichen Motivationen nach, wie zum Beispiel das Erreichen von Zielen, die Zusammenarbeit im Team oder die Weiterentwicklung deiner Fähigkeiten. Formuliere deine Antwort so, dass sie zu der angestrebten Position passt. Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie ein anspruchsvolles Projekt erfolgreich
abgeschlossen haben.

Verwende hierfür am besten die STAR-Methode (Situation, Task, Action, Result). Beschreibe die Herausforderung, deine Rolle und die Maßnahmen, die du ergriffen hast, um das Projekt erfolgreich abzuschließen.

Haben Sie jemals ein Ziel nicht erreicht? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?

Ähnlich wie bei den der Frage über die Schwächen, ist auch hier eine Antwort Richtung „bisher habe ich alle meine Projekte erfolgreich gelöst“ ein absolutes No-Go. Sei ehrlich und beschreibe eine Situation, in der du ein Ziel nicht erreicht hast, und erkläre, was du daraus gelernt hast. Zeige, dass du Rückschläge als Lernchancen betrachtest.

Haben Sie Fragen an uns?

Ein Vorstellungsgespräch dient nicht nur deinem Arbeitgeber, sondern auch dir dazu, mehr über das Unternehmen und die Position zu erfahren. Bereite deshalb einige durchdachte Fragen vor, die zugleich dein Interesse zeigen. Frage zum Beispiel nach den Erwartungen an die Rolle, der Unternehmenskultur oder den nächsten Schritten im Bewerbungsprozess.

Unzulässige Fragen

Es gibt natürlich ein paar Dinge, die dein Arbeitgeber nicht fragen darf. Das sind vor allem Fragen, die für die Position nicht relevant sind und die die Privatsphäre des Bewerbers verletzen. Zum Beispiel ist es nicht erlaubt, dass der Interviewer nach einer möglichen Schwangerschaft fragt, da dies als geschlechtsbezogene Diskriminierung gilt. Ähnlich verhält es sich mit der Frage nach dem Familienzustand, die oft Frauen gestellt wird, um ihre potenzielle Verfügbarkeit einzuschätzen. 

Fragen zu Religion, politischer Überzeugung oder ethnischer Herkunft sind ebenfalls nicht gestattet. Diese Informationen sind für die Ausübung der meisten Berufe irrelevant. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt Bewerber vor Diskriminierung aufgrund solcher Merkmale. Selbst Fragen nach dem Gesundheitszustand sind nur in sehr spezifischen Fällen zulässig, etwa wenn eine Krankheit die Arbeitsfähigkeit direkt beeinträchtigen könnte. Bei solchen Fragen bist du nicht verpflichtet, wahrheitsgemäß zu antworten.

Wenn du dich bereits bei dem Vorstellungsgespräch unwohl gegenüber deinem zukünftigen Arbeitgeber fühlst, ist es vielleicht ein Zeichen, dass das nicht die richtige Stelle für dich ist.

Bild 1 stock.adobe.com © HBS

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