Die Prüfungsphase ist hinter dir und du brauchst mal wieder eine Auszeit von Studium und Arbeit? Dann wird es Zeit, dass du dich als Werkstudent über deinen Urlaubsanspruch informierst! Wenn du unsicher bist, wie viele freie Tage dir zustehen, hilft dir unser Blogartikel weiter. Auch bei unregelmäßigen Arbeitszeiten ist die Berechnung deines Urlaubsanspruchs als Werkstudent nämlich weniger kompliziert, als du vielleicht im ersten Moment denkst. Wir erklären dir in diesem Beitrag zunächst, welche allgemeinen Regeln es bezüglich Urlaub als Werkstudent gibt. Dann gehen wir im Detail darauf ein, wie du die Anzahl deiner freien Tage berechnest. So lernst du schnell und einfach alles Wichtige, was du als Werkstudent zum Thema Urlaubsanspruch wissen musst!
Allgemeine Regeln zum Urlaubsanspruch als Werkstudent
Die gute Nachricht zuerst: Als Werkstudent steht dir in jedem Fall mindestens der gesetzliche Urlaubsanspruch zu. Dieser beträgt 4 Wochen pro Jahr. Für Vollzeit-Angestellte, die 5 Tage pro Woche arbeiten, sind das also 20 Tage.
Dein Urlaubsanspruch als Werkstudent ist davon abhängig, wie viele Tage pro Woche du in deinem Unternehmen tätig bist. Das vereinbarst du meistens direkt im Vertrag mit deinem Arbeitgeber. Die Stundenzahl spielt dabei keine Rolle, außer du arbeitest sehr unregelmäßig. Aber bleiben wir erst einmal beim Regelfall: Wenn du 20 Stunden pro Woche arbeitest und diese Stunden auf 3 Tage pro Woche verteilt sind, hast du einen jährlichen Urlaubsanspruch von 12 Urlaubstagen pro Woche. Wie du als Werkstudent deinen Urlaubsanspruch genau berechnest, zeigen wir dir im folgenden Abschnitt.
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Als Werkstudent den Urlaubsanspruch berechnen
In deinem Werkstudentenvertrag steht nichts zum Thema Urlaub oder nur etwas wie ‘gesetzlicher Urlaubsanspruch’? Keine Sorge. Du kannst die Anzahl deiner freien Tage ganz einfach selbst berechnen. Wir zeigen dir alle Varianten:
Gesetzlicher Urlaubsanspruch
Die Formel, die du die für die Berechnung deines gesetzlichen Urlaubsanspruchs als Werkstudent nutzt, ist ganz einfach: Die Anzahl deiner Arbeitstage pro Woche x 4 ergibt deinen jährlichen Urlaubsanspruch.
Formel: Anzahl Arbeitstage pro Woche x 4
Aber Achtung: Als Werkstudent hast du erst ab einer Betriebszugehörigkeit von 6 Monaten Anspruch auf alle Urlaubstage. Davor wird dein Urlaub anteilig berechnet. Bei einem Jahresanspruch von 12 Urlaubstagen steht dir pro Monat 1 Urlaubstag zu. In deinem ersten Monat darfst du also einen Tag freinehmen. Wenn du deine Urlaubstage aufsparst, stehen dir im vierten Monat 4 freie Tage am Stück zu. Ab dem 6. Monat kannst du dann 12 Tage hintereinander Urlaub nehmen.
Vertraglicher Urlaubsanspruch
Viele Unternehmen locken mittlerweile mit zusätzliche Urlaubstagen, oft bis zu 30 pro Jahr. Beachte deshalb, was in deinem Arbeitsvertrag zum Thema Urlaub steht. Haben alle Mitarbeiter einen Urlaubsanspruch, der über die gesetzlichen Regelungen hinausgeht, steht dir dieser als Werkstudent ebenfalls anteilig zu. Im Bundesurlaubsgesetz gelten Werkstudenten nämlich als ganz normale Teilzeit-Kräfte.
Die Berechnung funktioniert für dich als Werkstudent so: Du nimmst den vertraglich geregelten Urlaubsanspruch im Unternehmen und multiplizierst ihn mit der Anzahl deiner Arbeitstage pro Woche. Dann teilst du diese Zahl durch die Anzahl der Arbeitstage, die eine Vollzeit-Kraft im Unternehmen ist.
Formel: Urlaubsanspruch für Vollzeit-Kräfte im Unternehmen x Anzahl deiner Arbeitstage pro Woche / reguläre Anzahl der Arbeitstage von Vollzeit-Kräften
Klingt schwierig? Mithilfe einer Beispielrechnung wird es schnell klarer: Alle Arbeitnehmer, die 5 Tage pro Woche im Unternehmen arbeiten, haben 30 Tage Urlaub pro Jahr. Du arbeitest als Werkstudent 3 Tage pro Woche im Unternehmen. Deine Rechnung lautet also 30 x 3 / 5 = 18. In diesem Fall stehen dir 18 freie Tage pro Jahr zu. Wenn du nicht selbst rechnen willst, kannst du deinen Urlaubsanspruch als Werkstudent auch einfach in dieser Tabelle nachschauen:
Unregelmäßige Arbeitszeiten
Als Werkstudent kann es sein, dass sich deine Arbeitszeiten immer wieder ändern. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn du dich während der Klausurenphase auf deine Prüfungen konzentrierst oder in den Semesterferien deine Stunden aufstockst. Es ist aber auch möglich, dass du grundsätzlich jede Woche zu anderen Zeiten im Unternehmen bist. Wir zeigen dir, wie du deinen Urlaubsanspruch als Werkstudent bei unregelmäßigen Arbeitszeiten schnell und einfach selbst berechnest.
Die Formel für die Berechnung deiner Urlaubstage lautet wie folgt: Finde zunächst heraus, welcher Urlaub den Beschäftigten in deinem Unternehmen zusteht und rechne die Anzahl der Tage in Arbeitsstunden um. Die Anzahl der Urlaubsstunden multiplizierst du dann mit deinen durchschnittlichen Arbeitsstunden als Werkstudent. Um auf deinen Urlaubsanspruch zu kommen, teilst du dieses Ergebnis wiederum durch die Wochenstunden eines Vollzeit-Angestellten.
Formel: Urlaubsanspruch im Unternehmen in Stunden x deine durchschnittlichen Wochenstunden / Anzahl Wochenstunden für Vollzeit-Kräfte
Die Vorgehensweise klingt erst einmal kompliziert, wird aber anhand eines Beispiels schnell deutlich: Zuerst rechnest du deine durchschnittlichen Wochenstunden aus. Dafür teilst du die Anzahl der Stunden, die du gearbeitet hast, durch die Anzahl der Wochen. In unserem Beispiel gehen wir von durchschnittlich 15 Stunden aus. Als Nächstes nimmst du dir den jährlichen Urlaubsanspruch einer Vollzeit-Kraft zur Hand und rechnest diesen in Stunden um. Bei 30 Tagen Urlaub pro Jahr und 40 Arbeitsstunden pro Woche (also 8 Stunden pro Tag) sind das 240 Stunden. Anschließend fügst du diese Ergebnisse entsprechend der oben erwähnten Formel zusammen: 240 (Urlaubsstunden Vollzeit-Kraft) x 15 (deine durchschnittliche Arbeitszeit pro Woche) / 40 (wöchentliche Arbeitszeit Vollzeit-Kraft) = 90 (dein Werkstudent-Urlaubsanspruch in Stunden). Dann teilst du noch einmal durch 8 und erhältst so die Anzahl deiner Urlaubstage, in diesem Fall 11.25.
Wenn du dir unsicher bist, wie viel Urlaub dir als Werkstudent tatsächlich zustehst, findest du in deinem Arbeitsvertrag meistens genaue Angaben. Bei vielen Unternehmen kannst du deinen Urlaubsanspruch auch online nachschauen. Ansonsten kannst du dich immer an deinen Vorgesetzten oder HR wenden.
Als Werkstudent Urlaub beantragen
Wenn du als Werkstudent Urlaub beantragen möchtest, gibt es einige Tipps und Tricks, die du kennen solltest. Achte einfach auf die Punkte aus der folgenden Checkliste, um das Meiste aus deinen freien Tagen herauszuholen:
- Urlaubsanspruch: Finde auf jeden Fall heraus, wie viele freie Tage dir als Werkstudent zustehen, bevor du deinen Urlaub einreichst. Beachte außerdem, dass du erst 6 Monate nach deinem Start beim Unternehmen den vollen Urlaub nehmen kannst. Davor steht dir nur anteilig Urlaub zu.
- Genehmigung: Dein Vorgesetzter muss deinen Urlaub genehmigen und kann darauf bestehen, dass du an bestimmten Tage arbeitest. Sprich am besten so früh wie möglich ab, wann du nicht arbeiten kannst. So weiß dein Team Bescheid und du vermeidest Konflikte.
- Bezahlung: Wenn du in deinem Werkstudentenjob unregelmäßige Arbeitszeiten hast, kannst du mehr Geld bekommen, indem du den Zeitpunkt für deinen Urlaub bewusst wählst. Bei schwankenden Wochenstunden wird nämlich nicht dein Stundenlohn, sondern die durchschnittliche Bezahlung der letzten 13 Wochen als Basis für die Bezahlung während deiner Urlaubstage genommen. Reiche deinen Urlaub als Werkstudent also am besten dann ein, wenn du viel gearbeitet hast, etwa gegen Ende der Semesterferien.
Fazit
Wenn du als Werkstudent arbeitest, solltest du deinen Urlaubsanspruch auf jeden Fall nutzen. Bezahlte Urlaubstage sind nämlich einer der Vorteile deiner Werkstudententätigkeit.
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