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Du hast gerade die Schule abgeschlossen, dein Abiturzeugnis sieht sogar recht gut aus und du könntest dich ohne Probleme an einer Uni einschreiben und den Rest deines Lebens beginnen. Doch du weißt nicht so recht, was du eigentlich studieren sollst. Die Auswahl ist einfach zu groß. Wenn du dich entscheidest, erstmal ein bisschen zu jobben, dann sitzt du wahrscheinlich nur im Supermarkt an der Kasse oder servierst Schnitzel mit Pommes in der Kneipe um die Ecke. Irgendwie hast du das Gefühl, dass noch etwas Größeres auf dich wartet bevor du dich für eine endgültige Richtung entscheidest. Warum also nicht erstmal für eine gewisse Zeit ins Ausland gehen? Sprachen machen sich im Lebenslauf immer gut und jobben kannst du überall auf der Welt.

Abi

Was ein Auslandsjahr dir bringt

Natürlich stellt sich dann erstmal die Frage, wo es denn hingehen soll. Dein Englisch ist bereits relativ gut, könnte aber verbessert werden und viele deiner Freunde haben sich bereits auf den Weg in die Staaten oder nach Down Under gemacht. Ein bisschen Französisch hast du auch schon in der Schule gelernt, aber eigentlich mochtest du die Aussprache nie so richtig. Spanisch erschien da viel interessanter und die Auswahl an Ländern ist auch viel größer. Nun die gute Nachricht: Du musst dich gar nicht für ein Land entscheiden. Warum nicht einfach verschiedene Länder und Kulturen kennenlernen während deines Auslandsjahres? Die Auswahl ist fast unbegrenzt und egal, für welchen Teil der Welt du dich entscheidest, wenn du wieder nach Deutschland zurückkehrst, wirst du wissen, was du für den Rest deines Lebens machen möchtest und viele Dinge aus einem neuen Blickwinkel sehen. Das scheint dir jetzt vielleicht fragwürdig, aber du kannst darauf vertrauen, dass ein Kaffee mit Chiara in Rom, Paella mit Joaquín in Madrid, Fish and Chips mit James in Eastbourne, Surfen mit Mary in San Diego oder eine Safari mit Sean in Südafrika deinen Blick auf die Welt verändern werden. Ja, du hast es richtig verstanden, du wirst Leute von überall aus der Welt kennenlernen und neue Dinge erleben, von denen du bisher nur geträumt hast. Vielleicht stellst du dann beim Tauchen in Australien fest, dass du Meeresbiologie studieren möchtest, oder die japanische Kultur inspiriert dich, Japanologe zu werden. Eventuell erzählt dir auch die Person neben dir im Flugzeug was sie oder er beruflich macht und bringt dich so auf ganz neue Ideen. Nicht nur deine Zukunft wirst du anschließend klarer vor Augen haben, du wirst dich auch persönlich weiterentwickeln und selbstständiger werden.  

Arten des Auslandsaufenthaltes

Die Auswahl der Länder ist dabei fast unbegrenzt und auch was du dann genau vor Ort machen kannst, ist vielfältig:

  • Sprachkurs: Bei dieser Variante des Auslandsaufenthaltes hast du täglich ein paar Unterrichtsstunden in der Sprache des Landes – wie viele Stunden entscheidest du selbst! Die Lehrer vor Ort sind Muttersprachler und passen den Unterricht an deine Kenntnisse an. Die Sprachschule organisiert außerdem zahlreiche Freizeitaktivitäten, an denen du teilnehmen kannst, aber natürlich nicht musst.

  • Au-pair: In diesem Programm wirst du in einer Gastfamilie leben, auf die Kinder aufpassen und im Haushalt mithelfen. Dafür erhältst du ein Taschengeld sowie kostenfreie Unterkunft und Verpflegung. Es ist die wohl beste Möglichkeit, Land und Kultur hautnah zu erleben und die Sprache im Alltag anzuwenden.

  • Work and Travel: Hierbei reist du durch das gesamte Land und finanzierst deine Unterkunft vor Ort jeweils durch Aushilfsjobs. Dabei lernst du Land und Leute kennen, sammelst erste Arbeitserfahrung und hast noch ausreichend Freizeit für Entdeckungstouren und Hobbys.

  • Freiwilligenarbeit: Bei dieser Option hilfst du in einem Entwicklungsland bei sozialen oder ökologischen Projekten. Du kannst z.B. Tiere im Regenwald retten oder an einer afrikanischen Schule unterrichten. Es gibt viele Möglichkeiten und unterschiedliche Aufenthaltsdauer.

  • Auslandspraktikum: Es erklärt sich schon fast von selbst, dass es sich hierbei um ein Praktikum im Ausland handelt. In einem Unternehmen kannst du erste Arbeitserfahrungen sammeln und dabei die Fremdsprache anwenden – der perfekte Einstieg in den internationalen Arbeitsmarkt.

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Praktikum im Ausland

Wahrscheinlich kommt dir als erstes der Gedanke, dass deine Sprachkenntnisse nicht ausreichen könnten, um tatsächlich im Ausland zu arbeiten. Da solltest du wissen, dass der Arbeitgeber, bei dem du das Praktikum machst, sich dessen bewusst und entsprechend vorbereitet ist. Es empfiehlt sich aber trotzdem, vor dem Praktikum einen Sprachkurs zu machen, damit auch du gut vorbereitet bist. Es gibt sehr viele Anbieter, die sogar beides zusammen im Paket anbieten – da musst du dich nicht einmal selbst auf die Suche nach einem Praktikumsplatz machen. Dieser kann dir in einem betreuten Programm organisiert werden und dann wirst du das Praktikum auch in einem Unternehmen machen, das bereits Erfahrungen mit internationalen Praktikanten hat. Auch der Sprachkurs wird auf das Praktikum zugeschnitten und du lernst vor Arbeitsbeginn genau das Vokabular, was du im Job benötigen wirst.

In einem solchen Programm kannst du zwischen verschiedenen Branchen und Ländern wählen. Egal, ob du in den Journalismus hineinschnuppern möchtest, eine Karriere im Tourismus anstrebst, dich für Medizin interessierst, die Arbeit in einer Kunstgalerie kennen lernen oder bei einer Nicht-Regierungsorganisation arbeiten möchtest – jeglicher Praktikumsplatz kann für dich organisiert werden. Auch bei der Auswahl des Landes steht dir buchstäblich die gesamte Welt offen: Du kannst dein Praktikum in Europa machen, z.B. in Barcelona oder deinen beruflichen Werdegang in weiter entfernten Ländern beginnen, z.B. in Südafrika. WAS du WO in der Welt machst, entscheidest du selbst!

Nun liegt es an dir, die Zeit nach der Schule oder auch während des Studiums zur aufregendsten Zeit deines Lebens zu machen und dich selbst auf das vorzubereiten, was danach kommt – auch wenn du jetzt noch nicht ganz sicher bist, was das sein wird. Lass es einfach auf dich zukommen und halte während deines Auslandsjahres Augen und Ohren offen. Du wirst überrascht sein, welche Möglichkeiten sich dir eröffnen und welche Wege du einschlagen kannst. Vor allem, wirst du dich selbst besser kennen lernen und anschließend klarer vor Augen haben, in welche Richtung du weitergehst.

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