Eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch führt zu einem gewissen Gefühl der Euphorie. Endlich weiß jemand meine Qualifikationen zu schätzen! Handelt es sich dann noch um eine begehrte Stelle im Ausland, von der vor allem viele junge Menschen träumen, scheint das Glück perfekt. Bis sich Panik breit macht. Denn wie – um alles in der Welt (und das wortwörtlich) – kann ich meinen hoffentlich zukünftigen Arbeitgeber auch im persönlichen Gespräch überzeugen?
Skype zu deinen Gunsten nutzen: Wie punkte ich auf die Entfernung?
Die Welt rückt zusammen. Das merkt man nicht nur daran, dass spätestens seit Bologna und Co. die Welt als Bühne nach dem Studium für viele immer attraktiver wird. Zumindest für ein erstes Kennenlernen schlagen Unternehmen heute oft ein Skype-Gespräch vor. Insbesondere, wenn es sich um eine Auslandsbewerbung handelt!
Wenn du einen Termin für ein Skype-Gespräch vereinbart hast, heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und den Onlinetelekommunikationsservice zu deinen Gunsten zu nutzen. Lege dir eine Checkliste zurecht, die dir hilft, an alles Wichtige zu denken:
- Technik: Hast du die Auflösung deines Computerbildschirms überprüft? Funktionieren Mikrofon und Ton und das ohne lästige Rückkoppelung?
- Umgebung: Ist dein Bildschirm so gedreht, dass du nicht im Dunkeln sitzt, dein Gesprächspartner aber auch nicht geblendet wird? Wirkt der Hintergrund harmonisch und aufgeräumt?
- Auftritt: Auch für ein Skype-Gespräch von Zuhause aus gilt – saubere, ordentliche und angemessene Kleidung ist Pflicht. Während des Gespräches solltest du außerdem besonders auf deine Gestik, Mimik und deine Stimme achten, schließlich sieht dein Gegenüber tatsächlich nur dich.
Vor dem Beginn deines Gespräches sollte übrigens klar sein, wer wen anruft, so dass es hier nicht zu Missverständnissen kommt. Sollte die Technik aus irgendeinem Grund ausfallen, ist es wichtig und professionell einen ‚Notfallkontakt‘ im Hinterkopf zu haben, um trotzdem Kontakt aufnehmen zu können
Der Weg zum Ziel: Wer übernimmt die Fahrtkosten?
Bist du stattdessen zu einem Vorstellungsgespräch vor Ort eingeladen, spricht das nicht zuletzt für das aufrichtige Interesse deines zukünftigen Arbeitgebers. Sehr gut! Wichtig ist, dass du schon bei der Planung dieses ersten Treffens dein Organisationstalent unter Beweis stellst.
Am besten ist es, schon am Vortag anzureisen statt vollkommen außer Atem und gestresst direkt vom Flughafen zum Bewerbungsgespräch zu hetzen. Selbst wenn dein Flug oder die Bahn Verspätung hat oder ein Sturm aufzieht, bist du so im Normalfall auf der sicheren Seite.
Eine Unterkunft in der Nähe des Unternehmens oder des Ortes, an dem das Gespräch stattfindet, erspart dir zeit- und nervenraubendes Herumirren in einer fremden Stadt. Trotzdem solltest du dir den Weg gut einprägen. Wenn dein Orientierungssinn nicht allzu gut ausgeprägt ist, kann ein Abendspaziergang zum Treffpunkt die Nerven beruhigen.
Übrigens: Deine Reisekosten werden oft zumindest bis zu einer gewissen Höhe übernommen. Einschränkungen („Reisekosten für eine Bahnfahrt 2. Klasse werden übernommen“) oder ein ausdrücklicher Hinweis, dass Reisekosten nicht übernommen werden, sind aber jedem Unternehmen selbst vorbehalten.
Knoten in der Zunge vermeiden: Wie frische ich meine Sprachkenntnisse auf?
Offensichtlich hat die Firma dich eingeladen, weil sie der Meinung sind, du könntest einen Mehrwert für sie bieten. Deshalb keine Angst, wenn du trotz deiner hervorragenden Sprachkenntnisse des Ziellandes nicht wie eine elegante Pariserin oder ein waschechter New Yorker klingst. Das Niveau deiner Sprachkenntnisse entnimmt dein Gesprächspartner so oder so deinem Lebenslauf.
Trotzdem wirst du natürlich deine Sprachkenntnisse unter Beweis stellen müssen. Wenn dein Schulspanisch etwas eingerostet ist, solltest du dir im Vorfeld genau überlegen, wie du deine Zunge lockern und deinem Gegenüber zeigen kannst, dass die Alltags- und Bürokommunikation für dich kein Hindernis darstellt.
Ein Tandem-Sprachpartner nimmt dir nicht nur in angenehm-entspannter Lernatmosphäre die Angst vor dem Sprechen, er (oder sie) ist auch ein Experte für das Land deiner Träume. Stellt gemeinsam ein Vorstellungsgespräch nach, indem du lernst, frei zu sprechen und dich zu präsentieren. Und sag deinem Partner, er soll ruhig streng mit dir sein und Aussprache, Vokabular und Grammatik ausbessern. Du wirst es ihm später danken!
Vorstellungsgespräche verlangen natürlich auch ein angemessenes Sprachregister. Obwohl wir davon ausgehen, dass dein Sprachniveau nicht von Vorbildern wie Eminem und Co. inspiriert ist, kann es sich bezahlt machen, leere Worthülsen wie like („and I was, like, you know…“) abzulegen und professionell, höflich und formell aufzutreten.
Jede Branche und jedes Feld hat ihr spezifisches Vokabular. Du kannst deine Gesprächspartner beeindrucken, indem du schon in deinem Bewerbungsgespräch mit deinen Business-English-Kenntnissen oder deinem Wissen über das 1x1 der gehobenen Gastronomie im Italienischen brillierst. Auch wenn du seit der Schule keine Vokabeln mehr gepaukt hast – es wird sich bezahlt machen!
Mit Professionalität und Vorbereitung punkten: Wie bereite ich mich vor?
Die Bahn hat dich sicher ans Ziel gebracht. Deine Sprachkenntnisse überraschen dich selbst. Was soll jetzt noch schief gehen? Bei deinem Bewerbungsgespräch im Ausland gilt ähnliches wie bei einem Bewerbungsgespräch in deiner Heimatstadt.
Selbst in südländischen Ländern wird Pünktlichkeit beim Vorstellungsgespräch großgeschrieben. Aber nachdem du ja bereits herausgefunden hast, wie du am schnellsten zum Treffpunkt gelangst und frühzeitig angereist bist, sollte dich das nicht vor allzu große Probleme stellen.
Die richtige Kleiderwahl ist dagegen eine Wissenschaft für sich. Bevor du abreist, solltest du dir auf jeden Fall den Wetterbericht der nächsten Tage ansehen und dementsprechend packen. Natürlich solltest du auch im Hinterkopf behalten, für welchen Job du dich bewirbst. Eine Bank wird dich nicht in Jeans und Turnschuhen einstellen. Und Achtung: Kleidung wählen, die im Koffer nicht knittert und für den Fall der Fälle ein Ersatzoutfit packen!
Hast du mit Pünktlichkeit und Auftreten bereits gepunktet, kannst du nun auch inhaltlich deine Gesprächspartner überzeugen. Zeig ihnen, dass du dich mit Firmengeschichte und -philosophie auseinandergesetzt hast und die Produktpalette kennst! Kurzum: Dass du vorbereitet bist!
Doch darüber hinaus solltest du auch auf Fragen vorbereitet sein, die darauf abzielen herauszufinden, warum du gerade in diesem Land leben und arbeiten willst. Expats, die ausgewandert sind und im Zielland arbeiten, können dir sicher deine Fragen rings um das Leben und die Kultur dort beantworten. Wahrscheinlich sind sie so begeistert wie du – und dieser Funke wird auch im Bewerbungsgespräch überspringen!
Mit unseren Tipps und Tricks für das Bewerbungsgespräch im Ausland sollte deinem Erfolg im Land deiner Träume nichts mehr im Wege stehen. Wir wünschen ein gutes und erfolgreiches Bewerbungsgespräch!
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