Wie viele Studierende zum Ende ihres Studiums hin, befinde ich mich gerade in der durchaus anspruchsvollen Situation, Teilnehmer für eine wissenschaftliche Online-Studie in Rahmen meiner Masterarbeit zu finden.
Ich bin mir sicher, diejenigen unter euch, die sich in dieser Situation befinden oder befanden, kennen das Gefühl: Motiviert und mit großen Erwartungen gehen wir als junge Forscher ins Feld, platzieren unseren Umfragelink in allen zugänglichen, öffentlichen Foren und sozialen Netzwerken und bitten Freunde und Bekannten um Hilfe. Um dann festzustellen, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an einer Studie unter den Studierenden übergreifend eher klein ist und es ein Vollzeitjob ist, andere mit der Leidenschaft für das eigene Projekt anzustecken.
Dabei gibt es tatsächlich viele gute Gründe für die Teilnahme an einer wissenschaftlichen Studie, auf die ich im Folgenden eingehen möchte:
Ich habe irgendwann im Verlauf der Feldphase damit begonnen, an den Umfragen anderer Studierender teilzunehmen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Urheber der Fragebögen allen Grund haben, diese stolz ihren Kommilitonen anzubieten. Die Fragebögen sind benutzerfreundlich, sorgfältig und ansprechend gestaltet. Darüber hinaus behandeln sie wirklich interessante & aktuelle Themen, die auch sehr transparent gehandhabt werden. Ich denke die Arbeit und Mühe, die sich Studierende schon mit der Programmierung und Gestaltung ihrer Umfrage machen, wird häufig unterschätzt. Geeignete Fragen müssen nach wissenschaftlichen Standards recherchiert und dann möglichst so aufbereitet werden, dass der Teilnehmer sich beim Ausfüllen nicht langweilt. Fragebögen sollen also einerseits unterhalten, dabei aber immer noch wissenschaftlich sein – dieser Spagat stellt eine große Herausforderung dar. Viele der Fragen regen darüber hinaus zur Selbstreflexion und zum Nachdenken an. Wir lernen also mit der Teilnahme an einer Studie häufig auch etwas über uns selbst, unsere Einstellungen und Gefühle zu ausgewählten Themengebieten.
Last but not least:
Die Forschung ist einfach auf die Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen, um verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Ich möchte hervorheben, dass es bei der Teilnahme an einer studentischen Umfrage um sehr viel mehr als „nur“ darum geht, Studierenden zu ihrem Abschluss zu verhelfen. Mit unserer Unterstützung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Forschung, zur Lehre und zur Bildung, denn aus unserer Teilnahme entsteht neue wissenschaftliche Literatur, aus der wir zukünftig Informationen gewinnen und die wir auch für eigene Projekte nutzen können. Darüber hinaus tragen wir zur Solidarität unter Studierenden bei, die einen wichtigen Teil der Qualität unseres Studiums ausmacht. Denn das was wir geben, können wir auch zurückerwarten.
Kleiner Tipp für Studienleiter: Es gibt inzwischen einige Internetseiten zur Rekrutierung von Studienteilnehmern, die das Prinzip des Gebens und Nehmens zum Konzept gemacht haben. Es ist möglich, den Link zu seiner Umfrage auf Internetseiten wie „Surveycircle“ und „Pollpool“ zu posten und im Austausch für die eigene Teilnahme an den Studien anderer User Teilnehmer für die eigene Studie zu gewinnen. Die Plattformen wurden von ehemaligen Studierenden gegründet, die im Rahmen wissenschaftlicher Projekte aktiv eine Lösung für das Rekrutierungsproblem gesucht haben.
Doch nicht nur Studierende unter sich, sondern auch Unternehmer können die Fach- und Führungskräfte von morgen heute bei ihrem Abschluss unterstützen, indem sie Links zu interessanten Fragebögen mit ihren Mitarbeitern, je nach Definition der Stichprobe auch Werkstudenten bzw. studentischen Hilfskräften, teilen. Dies ist eine Investition, die sich auch für Unternehmen in der Zukunft bezahlt macht. Denn je mehr Studierende ihren Abschluss machen, desto mehr qualifizierte Absolventen strömen auf den Arbeitsmarkt.
Laut 20. Sozialerhebung des deutschen Studentenwerkes haben rund 67% der Studierenden in Deutschland im Jahr 2012 eine Nebenbeschäftigung, um sich während ihrem Studium selbst zu finanzieren. Nicht alle Studierenden haben daher die Möglichkeit oder die Motivation von sich selbst aus einen zusätzlichen Anreiz für die Teilnahme an Ihrer Studie anzubieten.
Ich selber habe mich bewusst gegen einen kommerziellen Anreiz entschieden.
Ich habe mich stattdessen dafür entschieden, euch Informationen zu meinem Forschungsprojekt zur Verfügung zu stellen, um euch von seiner Relevanz zu überzeugen.
Denn darum geht es letztlich in der Wissenschaft: Um Informationen.
Im Folgenden stelle ich euch also zum Abschluss kurz mein eigenes Forschungsprojekt und den Studienverlauf vor. Ich hoffe sehr, dass ich euch zur Teilnahme daran gewinnen kann:
Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes der Universität Erlangen-Nürnberg und der University of Loughborough (UK) erheben wir, wie sich eine Beschäftigung neben dem Studium auf die Karriere von Studierenden auswirkt. Dazu möchten wir Einstellungen und Erfahrungen von Studierenden in einer Online-Studie erheben.
Hintergrund: Schon während des Studiums zu arbeiten gilt allgemein als karriereförderlich. Viele Studierende in Deutschland arbeiten deshalb neben ihrem Studium und verzahnen auf diese Weise Studium und berufliche Praxis. Andere Studierende arbeiten neben dem Studium, um sich zu finanzieren. Die konkreten Wirkungen einer Nebenbeschäftigung während des Studiums auf die Karriere von Studierenden, auch vor dem Hintergrund verschiedener Beweggründe für die Aufnahme dieser Nebenbeschäftigung, wurden bisher noch nicht erforscht.
Studie: Zur Überprüfung, ob eine Nebenbeschäftigung der Karriere Antrieb gibt, suchen wir daher Studierende, die neben dem Studium einer Nebenbeschäftigung nachgehen (z.B. Werkstudententätigkeit, stud. Hilfskraft, Aushilfsjob etc.) und bereit sind, einen Online-Fragebogen zu ihren Erfahrungen in der Nebenbeschäftigung zu bearbeiten. Der Online-Fragebogen soll zu drei Zeitpunkten bearbeitet werden:
Die Arbeit mit unseren Online-Fragebögen nimmt jeweils ca. 15 Minuten in Anspruch.
Jeder Student, der aktuell einer Nebenbeschäftigung nachgeht, kann jetzt direkt loslegen.
Ethischer Hinweise: Die Teilnahme ist und bleibt zu jedem Zeitpunkt freiwillig, und es entstehen dir keinerlei Nachtenile, wenn du dich entscheidest, nicht am zweiten Teil der Umfrage teilzunehmen. Es gibt keinerlei Rückmeldung an deiner Hochschule oder Organization, in der du deine Nebenbeschäftigung nachgegangen bist.
Wir freuen uns über eine Teilnahme zu mind. zwei Zeitpunkten der Erhebung, ideal wäre zusätzlich die Bearbeitung unseres 3. Fragebogens.
Ich bedanke mich im Voraus für eure Unterstützung. Außerdem wünsche ich allen Studierenden eine erfolgreiche Studienzeit.
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